Ein Syrer fasst Fuss in der Schweiz

2017 flieht Herr A. aus Syrien in die Schweiz, wo er in der Durchgangsstation in Steinhausen untergebracht wird. Die Erlebnisse der Flucht haben bei Herrn A. starke psychische Spuren hinterlassen. Während sechs Monaten absolviert er erstmal den Deutschkurs DSS, anschliessend den Deutschkurs A1.2 im alten Kantonsspital Zug.

Herr A. hat 2013 in seiner Heimat eine Elektrotechnik-Ausbildung abgeschlossen. Um eine Tagesstruktur zu erhalten und erste Arbeitserfahrung in der Schweiz zu sammeln, startet Herr A. anfangs 2018 mit einem 50% Pensum in der GGZ@Work – Werkstatt. Die Anfangszeit gestaltet sich schwierig. Herr A. fehlt häufig aus gesundheitlichen Gründen und findet aufgrund sprachlicher Barrieren kaum Anschluss. Um seine psychische Stabilität zu verbessern ist er weiterhin beim APD in Behandlung.

Im Verlaufe seiner Tätigkeit in der Werkstatt entwickelt er zunehmend Motivation und Eigeninitiative. Herr A. ist lernwillig und zeigt Qualitätsbewusstsein, er möchte seine Arbeitsleistung immer wieder beurteilt haben. Parallel wird bei ihm eine Fehlform der Wirbelsäule und eine muskuläre Haltungsinsuffizienz diagnostiziert. Dank pflichtbewusstem Besuch der Physio- und Wassertherapie gehen seine körperlichen Beschwerden deutlich zurück.

Auf ärztliche Empfehlung wechselt er im März 2019 in den GGZ@Work – Büroservice, wo er geringgradiger körperlicher Belastung ausgesetzt ist. Dort erarbeitet er sich mit grosser Motivation diverse Grundlagen-Zertifikate im Excel, Power-Point und Word. Er integriert sich schnell im neuen Team und seine Deutschkenntnisse verbessern sich stetig. Er arbeitet zuverlässig bei verschiedenen Versandprojekten mit, weshalb ihm mit der Qualitätskontrolle schon bald mehr Verantwortung übertragen werden kann, was sich positiv auf sein Selbstvertrauen auswirkt.

Gegen Ende 2019 erhält Herr A. nach knapp drei Jahren einen positiven Asylbescheid. Mit seinem neuen Status ist es ihm jetzt möglich, in der Schweiz eine Stelle zu suchen. Zur Unterstützung bei der Stellensuche und diversen Abklärungen rund um die Anerkennung seiner syrischen Ausbildung wird Herr A. bei der GGZ@Work - Berufsintegration angemeldet. Obwohl das Anerkennungsverfahren noch läuft, möchte er am liebsten in seinem Fachgebiet Elektrotechnik eine Stelle antreten und später mittels Studium einen höheren Bildungsstatus erlangen.

Dank Kontakten der Berufsintegration kann ein Arbeitstraining bei einer Zuger Elektrotechnik Firma organisiert werden. Gross ist die Freude von Herrn A., als er im Juni 2020 nach einem erfolgreichen Schnuppereinsatz die Zusage erhält und starten kann. Mit diesem Arbeitstraining kommt Herr A. seinem Studienziel einen wichtigen Schritt näher. Obwohl sein Deutschniveau bereits bei B2 liegt, besucht er neben seinem 50% Arbeitspensum weiterhin intensiv Deutschunterricht, um weitere Aufnahmebedingungen eines Studiums erfüllen zu können.

Wir wünschen Herrn A. auf seinem Weg alles Gute und sind bester Dinge, dass er seine Ziele erreichen wird!